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Teen Daze - Morning World Paper Bag/Rough Trade
Format: CD
Als Heimfrickler war der Kanadier Jamison, der sich hinter dem Projektnamen Teen Daze verbirgt, ja schon länger tätig. Offensichtlich war ihm der Tellerrand aber nun dann doch zu nahe, so dass er für sein neues Album erstmalig darüber hinaus blickte, sich mit John Vanderslice zusammentat und unter der Regie von Produzent Simon Bridgefoot sein erstes "richtiges" Bandalbum einspielte. Einhergehend mit der Öffnung als Musiker, öffnete sich Jamison auch inhaltlich und gibt sich auf "Morning World" vergleichsweise extrovertiert. Die fast autistische Abgeschlossenheit seiner bisherigen Klangwelten sind damit passée. Zu einem richtigen Pop-Album fehlen dann allerdings noch entsprechen gelöste Passagen - insbesondere was die Melodieführung betrifft (Jamison scheint es fast unangenehm zu sein, mit dritten Akkorden zu hantieren und viele seiner (insbesondere instrumentalen) Passagen hören sich an wie minutenlange Intros ohne Auflösung). Insgesamt zehrt sein organischer New Wave-Pop aber von der gelösten Stimmung, die sich wohl auch im Zusammenspiel mit anderen ergibt und einige interessante Klangexperimente (Synth-Bass, Bläser-Settings, Harmonie-Chöre) zünden dann doch entsprechend. Kurz: Jamison ist auf dem richtigen Weg.
-Ullrich Maurer-
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