Die brennende Hölle ist die Domäne, in der sich der kanadische Songwriter Mathias Kom am liebsten aufhält. Vermutlich, weil hier alles so schön anarchistisch und despektierlich durcheinandergewürfelt wird. Wesentlich üppiger ausformuliert als zuletzt im Duett mit Ariel Sharratt (die hier mehr mit ihren Blasinstrumenten als mit ihren Vocals für Furore sorgt) arbeiten sich Kom & Co. durch eine Sammlung von zirkusmäßig aufgemischten Folkpop-Songs mit einem Schlenker Indie-Rock-Attitüde und einem gewissen Moritaten-Charme, der natürlich den ungemein wortreichen, amüsant formulierten und fein beobachteten Textkaskaden Koms gedankt wird, die dieser mit stoischer Unerbittlichkeit vorträgt. Das Ergebnis sind dann Protestsongs für eine surreale Parallelwelt, in der sich auch gerne lebende und verstorbene Pop-Größen - von Michael Jackson über Elvis Presley bis hin zu Men Without Hats (!) - lyrisch die Klinke in die Hand geben. Als Gebrauchsanweisungen für Otto Normalhörer haben die Titel der Tracks zum Glück noch Untertitel wie "Murder Mystery", "Romantic Comedy" oder "Literary Criticism / Philosophy". Das ist natürlich nicht ernst gemeint oder gar wörtlich zu nehmen - hilft aber, das skurrile Selbstverständnis von The Burning Hell zu verinnerlichen.