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Zeromancer - Eurotrash

Zeromancer - Eurotrash
Eastwest
Format: CD

Darf man Platten lieben, die nicht gerade musikalisch wertvoll sind? Sicherlich. Denn auch diese Musik hat ihre Existenzberechtigung. Wie zum Beispiel das zweite Album von Zeromancer. "Eurotrash" hat keinen Tiefgang, öde Texte und fetzt dennoch ungemein. Vielleicht gerade, weil man nicht großartig ins Grübeln kommt. Ein Beispiel: Sonntagmorgens auf der Autobahn. Keine Menschenseele weit und breit zu sehen. "Klick!" und der CD-Player springt an. Und aus den Boxen dröhnt die Musik der Norweger. Schon bei der "Doctor Online" wird der Fuß schwerer und drückt das Gaspedal runter. Fetziger Rock-Sound mit Gothic-Touch versetzt den Fahrer in den ersten Geschwindigkeitsrausch. Bei "Eurotrash" muß er nochmal beschleunigen. Und als "Need You Like A Drug" erklingt, ist schon eine Geschwindigkeit von rund 200 Stundenkilometern erreicht. Bäume ziehen rasend schnell vorbei, die Autos auf der rechten Spur kommen dem Fahrer unendlich langsam vor. Plötzlich schert jedoch eine Ente auf die Überholspur aus - bremsen! Der Fahrer wird unruhig, spielt nervös mit dem Gas, fährt in Schlangenlinie hinter dem langsamen Wagen her. "Chrome Bitch" paßt wunderbar zu dieser Situation, ist der Song genauso unruhig und verspielt wie der Fahrer. Langsam beschleunigt der Fahrer wieder. Und die Welt wirkt so friedlich: "Wannabe", ein ruhigerer Song beschreibt das Ambiente wunderbar. Doch weg von der Autobahn und zurück zur Platte. Zeromancer spielen auf "Eurotrash" alle Trümpfe aus, die sie in der Hand haben. Melodischer Gesang, interessant eingesetzte elektronische Spielereien, einfache Gitarrenriffs, griffige Melodien, die schnell im Ohr kleben bleiben - das Konzept wird aufgehen. In "Neo Geisha" klingen die ehemaligen "Seigmen" sogar ein wenig nach den New Metal-Heroes Korn zu ihrer besten Zeit. Von wegen "Backstreet Boys der Gothic-Szene", wenn ich einen Kollegen zitieren darf. Warum kann denn nicht auch ein einfaches Album, welches sehr glatt produziert wurde, ein gutes Album sein?

Auch die neue Version von "Send Me An Angel" ist durchaus gelungen. Zwar sind nur noch der Text und die Melodie-Linie an das Original angelehnt, während der Rest mit elektronischen Hilfsmitteln umgearbeitet wurde, dennoch brennt sich der Song in den Gehörgang. Die Gitarren geben dem Lied zusätzliche Schwere und die Effekte, mit denen die Stimme des Sängers belegt wurde, schaffen eine mystische Atmosphäre. Was zu sagen bleibt: "Eurotrash" ist eine einfache Platte, die zwar Spaß macht, aber auf lange Sicht wahrscheinlich irgendwann langweilig werden wird, weil sie einfach nichts Neues mehr bieten kann.



-Esther Mai-



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