Das Duo Birdie besteht aus Paul Kelly und Deborah Wykes, die sich früher einige Brötchen als Gitarrist und Backup-Sängerin für St. Etienne verdienten. Bei denen haben die beiden sich dann auch einiges abgeguckt - vor allem die Schwäche für liebliche Popmelodien. Allerdings verlassen sie sich rein auf Gitarren, Klavier, Hammond-Orgel und ähnlich traditionelles Instrumentarium und passen deshalb so gar nicht zum heutigen Rest-Pop. Nun wollen Birdie ganz gewiß nicht anecken, denn ihre Songs sind so harmlos wie ein toter Kampfhund. Dennoch ist der völlige Verzicht auf einen modern quietschenden Elektronikpark fast schon frech, wenn nicht gar gewagt. Die Songs stehen quasi nackt da, müssen ohne satten Beat und andere Hilfsmittel auskommen und bei sparsamer Instrumentierung für sich überzeugen. Und das schaffen sie. Birdie schütteln bezaubernde, ruhige Songs aus dem Ärmel, die keinerlei Aufputschmittel aus den Zauberkästen der Studio-Alchemisten nötig haben. Es wäre interessant, zu erfahren, ob ähnlich melodieverliebte Popbands wie St. Etienne oder Technique das auch von sich sagen könnten. Schade nur, daß nach 35 Minuten alles schon wieder vorbei ist.