Neulich in Hamburg. Modern Baseball spielen auf dem Kiez und Modern Baseball spielen gut. Viel besser aber waren die vier Typen selbst. Nerds könnte man sagen, zum Teil im Grunge hängen geblieben, zum Teil einfach komplett frei von Eitelkeit und Coolness. Was sie natürlich wieder besonders cool macht. Sie lachen, albern, wiederholen sich und nerven trotzdem nicht. Und können machen, was sie wollen, die Leute finden sie gut. Viele junge, hippe Leute, aber auch ein paar ältere Rock N Roller und Normalos mit Geschmack. Und damit so etwa genau die Leute, die auch dieses Album hören werden, müssen, mögen. Jungvolk, Punks, Indies, Menschen mit gutem Geschmack.

Modern Baseball sind ausgezeichnete Musiker und Songwriter und ob man das Gespielte nun Emo, Punkrock oder Indie nennt, es ist ausgezeichnete, clevere Musik. Manchmal straight und schnell ("Wedding Singer") und manchmal verschroben und verspielt ("Note To Self"), häufig auf den Spuren von Weezer (zum Beispiel: "Everyday"), manchmal mit - allerdings komplett kaputten - Blink 182-Augenblicken ("Coding These To Lukens"). Immer mit dieser besonderen, irre interessanten Modern Baseball-Note, die bei aller Melancholie der Songs so viel Spaß macht und die man, wenn man sie einmal ins Herz geschlossen hat, immer wieder hören möchte. Jetzt gerade auf Platte, bald aber gerne wieder live.