Steve Marion gehört zu einer eher seltenen Spezies - denn er ist ein Songwriter, der sich alleine durch sein Gitarrenspiel ausdrückt. Das nun vorliegende Album präsentiert sich als eine Sammlung von - wie es in der Bio heißt - "wortlosen Liedern, zu denen man unmöglich nicht mitsingen kann". Das meint folgendes: Während es bei Instrumental-Acts meistens darum geht, Strukturen auszuloten, in der Improvisation aufzugehen oder die eigene Virtuosität zu demonstrieren, geht es bei Delicate Steve um Songs. Jeder der - recht unterschiedlich ausformulierten - Tracks ist klassisch als Song ausgelegt - mit Intro, Outro, Strophen, Refrains und Zwischenspielen - aber ohne Vocals. Es singt hier sozusagen stattdessen die Gitarre. Stilistisch lässt sich Delicate Steve nichts sagen, orientiert sich aber allgemein am Indie-Rock-Sound seiner Heimat New York (bzw. New Jersey - wo er herkommt). Man muss aber schon ein Faible für ein solches Konzept haben, denn so konsequent Steves Konzept auch ist, so konventionell - ja unspektakulär - ist es dann auch.