Seit immerhin 1971 macht Hellmut Hattler - zunächst als Eckpfeiler der Kraut-Legende Kraan, dann als Solo-Künstler oder mit seinen Band-Projekten wie Tab Two - die Musik-Szene unsicher. Anders als bei allen anderen, die vergleichsweise früh angefangen haben und heute noch dabei sind, hört man das allerdings nicht heraus. Denn insbesondere als Sound- und Stil-Jongleur blieb Hattler stets am Puls der Zeit - und eilte diesem zuweilen sogar einen Schritt voraus. Auch auf seinem neuen Album präsentiert er wieder einen Mix aus durchaus modern klingenden Pop-Songs, Club-Tracks und meditativen Instrumental-Kontemplationen (die seiner nach wie vor vorhandenen Affinität zum Fusion Jazz geschuldet sein dürften).

Hellmuts Erfolgsgeheimnis ist dabei, stets kollaborativ und gleichberechtigt mit jüngeren Musikern zusammenzuarbeiten, dabei selbst immer neugierig auf Neues geblieben zu sein und sich nie selbst als Alleinheilmittel ins Zentrum der Betrachtungen zu stellen. So baute er dieses Mal seine neuen Songs nicht - wie üblich - auf den Grooves seiner Programmierer und Remixer auf, sondern komponierte das - bewusst persönlich gefärbte - Material, in dem er an die eigentlichen Werte der Pop-Art erinnert, zunächst im Kopf, bevor das Ganze dann mit einer Prise Humor und betont locker und zusammen mit Gästen wie z.B. seiner langjährigen Vokalistin Fola Dada ausformuliert wurde. Obwohl dieses Album wieder unter dem Moniker "Hattler" erscheint, ist es - so gesehen - dann doch alles andere als ein reines Solo-Werk geworden.