Zugegeben: Selbst wenn man mit deutschem Rap nicht so viel am Hut ist, besticht die Idee hinter dem neuen Jazzkantine-Werk dann doch; denn es gibt hier - sorgsam in unser sprachliches Milieu übertragene - Coverversionen dessen, was Jazzkantine "Old School Rap" nennen - also jene Art von (damals noch rein organisch inszenierter) Musik, auf der im Folgenden die Entwiklung des Rap hin zum HipHop aufsetzte. Für heutige Ohren fast schon wieder irritierend mag dabei die musikalische Grundlage wirken - die beispielsweise im Falle von "Rappers Delight" (umgedichtet in "Babas Delight") auf reinen Disco-Grooves aufsetzte oder, wie im Fall der (zum Glück im Englischen belassenen und gesungenen) Version von Curtis Mayfields "Pusherman" (sehr hübsch umformuliert in " Pusher Girl") auf klassischen Soul-Schemata mit fetten Bläsersätzen. Auch ein Treatment von "The Message", dem Song, der eigentlich auf kommerzieller Basis alles ins Rollen brachte, ist dabei - auch auf Englisch, aber mit teutonischem Zungenschlag. Und dass die Musikanten ihrem Namen treu bleiben und sich auch beim Jazz bedienen, soll auch nicht unerwähnt bleiben. Kurzum: Dieses Experiment darf als gelungen bezeichnet werden.