Eine der eher ungewöhnlichen Karriereverläufe hat Sophie Ellis-Bextor zu verzeichnen - einfach deshalb, weil sie immer noch da ist und sich von Scheibe zu Scheibe auch irgendwie weiterentwickelt. Einen großen Anteil hat seit ihrer 2014er CD "Wanderlust" sicher auch ihr musikalischer Partner Ed Harcourt, mit dem zusammen sie auch das neue Werk "Familia" kreierte.
"Familia" strebt noch stärker in Richtung klassischer Pop-Szenarien, als das "Wanderlust" tat - vielleicht auch deshalb, weil Sophie und Ed nach der auf "Wanderlust" beschriebenen Umtriebigkeit jetzt wieder zu Hause angekommen sind. Das coole an der ganzen Sache ist, dass beide nicht ein Mal im Ansatz den Versuch unternehmen, hip oder modern klingen zu wollen. Bei dem Traditionalisten Harcourt ist das fast schon zwingend notwendig, für Sophie Ellis-Bextor ist es fast schon mutig. Dabei gelingen in dieser Kombination einige klassische Popsongs, bei denen "SONGS" definitiv größer geschrieben gehört als "pop". Wichtig dabei scheint noch zu sein, dass sich beide nicht scheuen, eine notwendige Portion naiven Charme einzustreuen - was eigenartigerweise die Glaubwürdigkeit dieses Projektes noch unterstreicht.