Für sein neues Projekt schmiss Johannes Sigmond sein bisheriges Prinzip über den Haufen. Anstatt also alles alleine im Studio zusammenzufrickeln, entschloss er sich, das neue Material mit seinem Bruder Jakob, dem Keyboarder Tom Swart und Drummer Simon Levi live im Studio einzuspielen. Auch das Prinzip Scheibe/Tour, Scheibe/Tour etc. wollte er nicht lange mitmachen, sondern legte das neue Werk als ersten Teil einer Trilogie an, die er im Folgenden - unabhängig von Touren - schnell fortsetzen möchte. Und letztlich ordnet sich "Jupiter" inhaltlich keinem bestimmten Thema unter, sondern empfiehlt sich als Sammlung von Kurzgeschichten im Songformat. (Gleiches soll auch für die kommenden zwei Trilogie-Teile gelten.)
So weit so gut - das dürfte dem Fan ja eigentlich alles egal sein, denn es kommt ja drauf an, was dem Herrn musikalisch so eingefallen ist. Und das ist eine ganze Menge, denn "Jupiter" besteht aus einer Sammlung bemerkenswert gut austarierter Blaudzun-Hits, bei dem es dem Meister erstmals gelang, sein Timing in den Griff zu bekommen und die Songs alle in einem ordentlichen Format unterzubringen (während er zuvor schon mal ins Fragmentarische oder Epische abzudriften pflegte). Kurzum: "Jupiter" ist eigentlich das Blaudzun-Album, das man sich schon immer gewünscht hätte.