Es gehört heutzutage ja fast schon Mut dazu, sich ganz zur Folklore zu bekennen - obwohl man mit ein wenig Pop-Appeal und einer - wie auch immer gearteten - Bekenntnis zur Jetzt-Zeit - sicherlich eine größere Öffentlichkeit erreichen könnte. Dennoch: Paul Sartin, Benji Kirkpatrick und Saul Rose (der zuvor allerdings schon bei Waterson/Carthy dementsprechend geprägt wurde) konzentrieren sich auf ihrer dritten Veröffentlichung ohne das störende "Dr." im Bandnamen ganz auf die Verwaltung der musikalischen Historie. Als "Band in Residence" kämpften sie sich durch das Archiv des National Centre For The Folk Arts in Halsway Manor und gruben dort vier eher obskure - aber originäre - Folk-Stücke aus, um die herum sie dann ein Album konstruierten, bei dem sie insbesondere die Lyrics betreffend, gerne auch auf vorhandenes Material zurückgriffen.

Obwohl die Musik von den drei Barden großteils neu komponiert wurde, erscheint das Material am Ende dann am Ende konsequent antiquiert. Das soll wohl auch so sein, denn ansonsten hätten sich die Herren ja nicht so an der Historie festklammern müssen. Freunde dessen, was man heutzutage gerne unvorsichtig als "Folk" bezeichnet, sollten also aufpassen - denn hier gibt es klassische britische Herren-Folklore in Form von Shanties, Trinkliedern, Möderballaden und mythischen Kabinettstückchen.