Nick Ferrio gilt als "eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Singer/Songwriter-Szene Kanadas" heißt es in der Info zu seinem veröffentlichungstechnischen Europa-Debüt. Das heißt zum Glück aber nicht, dass seine Kolleginnen ihn nicht kennen - und so gelang es Ferrio, Julie Doiron, Tamara Lindeman (The Weather Station) und Sylvie Smith (The Evening Hymns) als Gesangspartnerinnen zu gewinnen. Als Singer/Songwriter auf dem Folkpop-Sektor ist es ja heutzutage - zumal als Kanadier - nicht eben leicht, sich eine eigene Identität aufzubauen. Nick Ferrio gelingt das dadurch, dass er dieses erstens gar nicht so richtig versucht, sondern seine Songs mit größter Selbstverständlichkeit aus sich herausquellen lässt, zweitens vermeidet, sich (wie viele seiner Landsleute) an US-Amerikanischen Kollegen zu orientieren und drittens eben durch die weibliche Verstärkung, die seinen Elaboraten - ob gewollt oder nicht - eine gewisse friedfertige, gelassene Note angedeihen lässt, eine besondere Note verleiht. Vielleicht ist es am Ende gerade dieses Unspektakuläre und Gelassene, das in der Summe den Songwriter Nick Ferrio auszeichnet.