Scott H. Biram ist schon ein seltsamer Heiliger. Mit der Inbrunst eines geborenen Predigers mischt der knorrige Schrat die klassischen, amerikanischen Musiktraditionen wie Rock'n'Roll, Blues, Tex-Mex-Folk, Country und immer wieder Gospel - nun ja, wie soll man sagen - ganz schön auf. Als klassisches Ein-Mann-Orchester stemmt er dabei alle Instrumente selbst und schafft es so, einen Band-Sound zu generieren, den manche Band nicht hinbekommen würde. Mit der Energie eines von einem inneren Feuer getriebenen entfaltet er dabei in seinem schlechten Testament den Gospel according to Biram und präsentiert sich als bodenständiger, rauer Geselle, der jeden seiner ausgezeichneten Songs darbietet, als sei es sein letzter. Oft fragt man sich ja heutzutage, warum diese und jene Musiker sich überhaupt noch die Mühe machen, sich ins Studio zu begeben. Diese Frage stellt sich bei Scott H. Biram nicht. Der Mann kann offensichtlich gar nicht anders.