Vitja, in den letzten Monaten gefühlt komplett auf Tour und mit stetig wachsender Aufmerksamkeit bedacht, sind von Redfield Records zu People Like You gewechselt und veröffentlichen hier ihr neues Album "Digital Love". Dass sie jetzt nicht wie Staatspunkrott oder Rogers klingen ist klar. Auch wenn sie es manchmal vielleicht gerne wollen würden... englische Texte hin oder her.

Vitja sind irgendwie Metal und Core, aber immer wieder drängen sie auf ihrem erst zweiten Album auch in punkROCKige, in eingängig-gemäßigte, ja in fast schon poppige Gefilde, ziehen das dann aber doch nicht ganz durch. Und das macht hier leider vieles kaputt. Denn was zur Hölle will diese Band? Sie schreien und prügeln und zimmern wirklich tolle Brocken wie "Six Six Six" runter, die man sich eigentlich gerne öfter geben würde. Und dann klarsingen sie plötzlich über sicher auch nicht schlechte Songs und manchmal machen sie auch beides in einer Nummer und driften dann auch noch in seltsame NuMetal-Momente ab. Autsch. Denn ja, Cross-Over könnte man es nennen (und damit ist nicht das gemeint, was Clawfinger spielten), vielfältig oder einfach bunt gemischt. Aber irgendwie, nö, das hier ist weder laut noch leise, weder die volle Packung Aggro-Gepunche noch die große EMOtionale Aufregung, weder komplett gut noch komplett schlecht. Es ist so weder noch und weder noch muss ja nun nicht sein. Denn so gut viele der Songs für sich sind, hier passt irgendwas nicht zusammen, hier stören die Wechsel und hier wirkt vieles gezwungen, eine Quasi-Ballade wie "In Pieces" zum Beispiel ist hier einfach mal doof, "Roses" ist viel zu viel Taking Back Sunday und alles zusammen ist trotz toller Sachen wie dem Titeltrack oder auch dem mächtigen Opener "Scum" (siehe Link unten) eher so: nö. Leider.