Das Rezept, als graue Eminenz vom Studio aus - mit Hilfe diverser stellvertretend im Rampenlicht stehender Gesangsgäste - eine Karriere als Popstar anzustreben, hat ja in Zeiten von Kollegen wie David Guetta, Alle Farben oder Kygo heutzutage Hochkonjunktur. Warum also - so dachten sich Vredeber Albrecht und Lars Precht - sollte man so etwas nicht auch mal ernsthaft auf einem respektablen Indie-Level versuchen? Und so liefern Albrecht und Precht dann unter dem (portugiesischen) Pseudonym mESMO dann eine Sammlung recht unterschiedlicher Pop-Songs - stilistisch irgendwo zwischen New-Wave, Disco, E- und Schrammel-Pop - die mal besser und mal schlechter funktioniert. Insbesondere in der Kombination der Gäste mit dem Material erweist sich die Wahl nicht immer ganz schlüssig. Während zum Beispiel die Tracks für Pascal Finkenhauer, Justine Electra oder Jens Friebe mit den betreffenden Songmaterial Sinn zu machen scheinen, ist Torsun von Egotronic mit Jimmy Webbs "Wichita Lineman" doch hoffnungslos überfordert. Auch ist nicht ganz nachzuvollziehen, warum diverse Instrumentals als Lückenfüller herhalten müssen. Der Charme des Ganzen liegt aber vielleicht gerade in der Konsequenz mit der lieber etwas gewagt wird als auf Nummer Sicher zu gehen (wie das bei den vorgenannten Produzentenkollegen gehandhabt wird).