Bislang hatte sich Charlotte Gainsbourg - auch aus Ehrfurcht vor dem verstorbenen Vater - vom Schreiben französischer Texte bewusst ferngehalten. Erst der Tod ihrer jüngeren Schwester Kate vor vier Jahren - und der dadurch ausgelöste Umzug nach New York - schuf dann jene Distanz, die es ihr ermöglichte, auf dem neuen Album nun neben englischen auch französische Texte zu verwenden. Aber auch musikalisch ist das neue Werk durchaus als Hommage an den Visionär der frankophilen Pop-Musik, Serge Gainsbourg, zu verstehen, denn während sich Charlotte Gainsbourg auf ihren bisherigen Alben mehr oder minder konsequent einer Art Indie-Pop mit Rock-Elementen widmete, gibt es auf dem neuen Werk deutlich mehr Pop-Einflüsse und sogar Disco, New Wave und Chanson-Elemente zu bestaunen. Da das Thema des Albums aber u.a. auch der Tod der Schwester und die damit verbundenen Erinnerungen ist/sind, gerät die Sache nie in Gefahr in beliebiger Banalität zu versinken. Charlottes Gesangsstil - jenes naiv-laszive Hinhauchen - mag da zuweilen sogar in die Irre führen, aber das ist nun mal ihr Markenzeichen.