Silverstein haben ein überragendes neues Album gemacht. Punkt. Ende. So sieht es aus, "Dead Reflection" ist super. Denn die kanadischen Post-Hardcore-Urgesteine schaffen hier eine nahezu perfekte Mischung aus Härte, Eingängigkeit, Sanftheit und Kraft, verbiegen sich nicht und entwickeln sich doch weiter, halten die Spannung bis zum Ende hoch und machen nahezu alles richtig.
Geradezu überragend geht es mit "Last Looks" los, mit wüsten Screams und klaren Gesängen, mit Groove und Pop und Hardcore und Hymne im Refrain. Und damit in der Theorie Reißbrett-Screamo, in der Realität ein unglaublicher Song. Es folgt das vorab veröffentlichte "Retrograde" mit diesem überragend kitschigen Refrain und den stampfend-aggressiven Strophen und nachdem Silverstein danach auch noch das epochale "Lost Positives", das stampfend-melodische "Ghost" und das kurz vor pop-punkige "Aquamarin" abliefern, steht fest: überragend. Danach: das anfangs ruhigere und immer intensive "Mirror Box" und das straighte "Demons" und langsam wird man nervös, unsicher, wartet auf den schlechten Song. Aber er kommt nicht. Sicherlich, in der zweiten Hälfte mischen sich ein, zwei Songs dazwischen, die - kein Witz - lediglich sehr gut sind. Doch auf höherem Niveau kann man kaum meckern, das Album muss man haben. Und das muss man sich live anschauen, ab Ende September sind Silverstein auf Tour.