Sophie Allison ist gerade mal 19, kommt aus Nashville und hat mit Country nun gar nichts am Hut - wohl auch deswegen, weil sie mit den musikalischen Traditionen ihrer Heimatstadt auf allen Ebenen bricht und sich konsequent der Do-It-Yourself Homespun-Indie-Ästhetik verschrieben hat. Unter dem Pseudonym Soccer Mommy präsentiert die angehende Indie Queen nun auf dem renommierten Blues-Label Fat Possum eine Sammlung von Songs, die zuvor auf diversen, obskuren Veröffentlichungen bereits zum Tragen kamen.

Auf klassische Schrammelpop-Art trägt Allison hier bittersüße Teenage-Angst-Beziehungs-Dramen zum Mitleiden vor. "Crush Stuff With A Hint Of Bad" nennt sie das. Allisons Songs sind nicht wirklich depressiv, aber ziemlich linear - manchmal versöhnlich, manchmal abrasiv, manchmal clever, manchmal melancholisch und immer ziemlich spröde. Als Songwriterin und Musikern steht Allison dabei erkennbar am Anfang ihrer Laufbahn - hat aber den gebrochenen Charme semitragischer Vorgängerinnen dieses Genres durchaus bereits verinnerlicht.