Auf dem Cover seines sechsten Albums ist Sam Beam mit einer Augenbinde zu sehen. Er spielt also seine Songs blind. Wenn das eine Metapher für den Sound der neuen Songs sein soll, dann ist es eine treffende. Denn irgendwie schlingert Beam mit traumwandlerischer Geradlinigkeit durch seine Songs. Zusätzlich findet er in seinen Texten eine geradlinige, klare Sprache, die jeden Zweifel ausschließt. Selbst der Aufnahmeprozess ist so geradlinig wie möglich gehalten - indem Beam einfach alles live und ohne Studiotricks einspielte. Kurzum: Offenherziger und klarer war Beam noch nie.
Waren seine Elaborate ja bislang immer eher komplex und vielschichtig zusammenkomponiert und boten oft sogar eine Prise Mystik, so ist "Beast Epic" schlicht eine (erstaunlich unspektakuläre, aber schlüssige) Bestandsaufnahme Beams, in der er über seine eigene Entwicklung als Mensch resümiert - und somit erstmals einen Rückblick statt eines Ausblicks liefert. Insgesamt zählt dieses Album somit zu den rundesten Songwriter-Alben der jüngeren Historie.