Fünf Jahre nach dem grandiosen "Exister"-Album kommen Hot Water Music endlich mit dem Nachfolger um die Ecke. Und der ist mal wieder, ist schon wieder großartig, ist ein typisches HWM-Meisterwerk und tatsächlich ein Sammelsurium an neuen Hymnen und Lieblingsliedern.

Der Titelsong zum Beispiel mit massig Wucht und Druck und Tempo und einem herrlichen Chris Wollard, das ebenso punkige "Vulturues" kommt noch besser, weil mit Wollard UND Ragan am Mikro, "Never Going Back" dazwischen sensationell mitreißend. Und sonst so? "Show Your Face" hat die Extra-Portion Pathos, "Sympathizer" ist so etwas wie eine Ballade, "Hold Out" dezent poppig, aber aufregend und ein "High Class Catastrophe" hätte auch auf ein Solo-Album von Chuck Ragan gepasst. Überhaupt Ragan, dieser Chuck. Schon immer mit einer besonderen Stimme gesegnet, klingt er auf "Light It Up" noch mal einen Zacken rauchiger, krächzender, einfach krasser. Das klingt erschreckend super und passt in jedem Moment. Doch wie will er so eine Tour durchstehen? Nur eine Show?

Am Ende sind es zwölf neue Lieder geworden, die Chuck Ragan, George Rebelo, Jason Black und Chris Wollard und kein Produzent aufgenommen haben. "Wenn du im Studio einen kleinen Fehler machst, kann das ein Glückstreffer sein. Wenn du mit Produzenten arbeitest, muss man häufig viel ausdiskutieren. Live sind wir ja auch nicht perfekt", sagt Gitarrist und Sänger Chris Wollard. Also war lediglich Tontechniker Ryan Williams dabei, der die Band auch auf Tour begleitet. Jason: "Das war eine wirklich angenehme Umgebung, so ganz ohne Fremde aufzunehmen. Wir alle haben schon in einer fahrbaren Blechdose zusammen gehaust, wir kennen und vertrauen uns." Und es sind zwölf wunderschöne, einzigartige Lieder geworden, die vermutlich die besten sind, die man dieses Jahr hören darf. Legen wir uns, lege ich mich einfach schon mal fest.