Das 13. Soloalbum des Ozzman beginnt mit einem netten Dankeschön an seine Fans, die ihn diese Unglückszahl überhaupt erreichen liessen: "Ich bin zwar nicht Satan oder der >Iron Man< aus meinen Liedern. Das sind Visionen, die ich nicht kontrollieren kann. Aber ich liebe das Gefühl immer noch, daß ihr mir gebt. Ich hoffe, ihr hört nie damit auf. Denn ihr helft mir, durchzukommen" ("It Gets Me Through"; auch die Vorabsingle). Und er kommt ganz schön gut durch, auch musikalisch.

Stimmlich hat sich natürlich/gottseidank rein gar nichts getan: Alle Oktavierer und Effektgeräte dieser Welt können nicht verhindern, daß Ozzys Organ immer noch wie eine Mischung aus nöliger Kinderstimme und alter Feuerwehrsirene klingt. Wie schön, schließlich ist dieses Markenzeichen seit Black Sabbath-Tage aus dem Heavy Rock nicht mehr wegzudenken, hat ihn wohl auch mitgeprägt. Kompositorisch haben Tempo und Power überwiegend wieder angezogen, was dem Album sehr gut tut und es in die Nähe von Vorläufern wie "No Rest For The Wicked" rückt. Von grosser Bedeutung ist hier auch Ozzys zurückgekehrter Gitarrist Zakk Wylde. Wer dessen eigene Band und Hardrock- wie Whiskey-Verherrlichungsverein Black Label Society kennt, kann sich in etwa vorstellen, was sechsaitentechnisch auf "Down To Earth" geboten wird. Diesbezügliches Highlight ist die Midtempo-Nummer "That I Never Had" oder auch "Black Illusions". Ausreisser nach unten sind die wirklich unerträglich schmalzigen Abturner "Dreamer" und "Running Out Of Time". Nichts gegen Balladen, aber während der Rest des Albums ein vermutlich für jeden HardRock-Fan hörenswertes Statement abgibt, zeigen diese Tearjerker einfach zu schonungslos Osbournes sehr reale Limitationen auf. Rather keep on rocking, Ozzy...

[Als Bonusmaterial enthält die CD Live-Videomaterial von den früheren Erfolgsnummern "Crazy Train" und "Mr. Crowley", das noch mit dem legendären, verstorbenen Gitarristen Rhandy Roads eingespielt wurde.]