Bei dem Projekt Lokomotor aus Hof in Franken handelt es sich um ein klassisches Familienunternehmen, das aus zwei Geschwisterpaaren plus angeheiratetem Zusatzgatten besteht. Bereits seit sieben Jahren arbeitet man an der gemeinsamen musikalischen Vision. Das macht sich nun insofern bemerkbar, als das da ein schön und sorgsam ausgearbeitetes Konzept im Zentrum steht (es gibt angenehm temperierten, halbfrechen Deutschpop auf Power-E-Pop-Basis mit sachte dosierten Hardrock und HipHop-Anleihen) - verwundert aber andererseits auch ein wenig, denn sieben Jahre sind schon eine verdammt lange Zeit.

Wichtiger als der schnelle Erfolg waren für Frontfrau Rebekka Knoblich und ihren Mannen indes wohl die Glaubwürdigkeit, eine solide persönliche Basis und der Sinn für das "eigene Ding" - was sich unter anderem dadurch festmacht, dass die dargebotene Melange recht eigentständig ist und sich nicht an urbanen Schulen (Hamburg, Berlin o.ä.) orientiert. Eine gewisse Verspieltheit, ein wenig Naivität und eine eher positive Aussage ohne sendungsbewusste Ambitionen und Gebrauchssprachlichkeit ohne aufgesetzten Reimzwang stehen hier im Zentrum der Betrachtungen. Kann man machen, schadet und nervt nicht und stört auch niemanden.