Da es sich relativ lange hinzog, bis nun endlich das Debütalbum des isländisch-britischen Indie-Rock-Damen-Trios Dream Wife erscheint, haben wir hier den Fall, dass die Scheibe bereits zur Veröffentlichung von ihrem Hype bzw. dem Ruf der Damen als wild/wüster Live-Act überholt worden ist. Natürlich kochen auch Dream Wife nur mit Wasser: Die mit entsprechenden Agitprop- und Women's Lib-Slogans überschaubar provokant angereicherten Power-Pop-Songs leben vor allen Dingen von der erkennbaren DIY-Ästhetik, der sich Dream Wife zunächst organisatorisch wie musikalisch zuwendeten, bevor sie nun in ein zumindest semi-professionelles Korsett gegossen wurden.

Heraus kam dabei eine unterhaltsame Indie-Power-Pop-Scheibe mit jeder Menge Energie und Attitüde - aber ohne Schönklang oder Gefälligkeits-Anspruch. So richtig verstehen kann man das Phänomen Dream Wife aber wohl nur dann, wenn man sie mal auf der Bühne erlebt hat, wozu im März zumindest in Berlin, Hamburg und Köln die Gelegenheit sein wird.