"Love Is Not Enough" war super. Jetzt kommt der Nachfolger - und auch der ist super. Wieder aufregend, erdrückend, bedrückend, emotional, außergewöhnlich. Und persönlich. Sänger Tom Weaver sagt: "I was diagnosed with brittle bones at birth. And when I was 15 I was diagnosed with ulcerative colitis and at 20 I was diagnosed with manic depression. I've also had a heart attack and a stroke and I was in this crazy car accident that crushed half my face. They're big life events, but a lot of the stuff that's happened to me medically was stuff that I was just living through at the time. Looking back now, though, I realise I could have died four or five times. I'm lucky to be here." Uff.
Verpackt wird das in neun beeindruckende, von Brad Wood produzierte (Placebo, aber auch Touché Amoré und Sunny Day Real Estate) Songs (plus drei instrumentale Interludes). In ruhige Lieder, in Post-Hardcore und aggressive Brecher, in atmosphärische Geschichten, in angepssiste und hochspannende. Dass dabei nicht alles sofort begeistert, spricht eher für das Album als dagegen. Denn irgendwann gefällt jeder Song, möchte man jeden Song immer wieder hören. Manche eben sofort, ein ballerndes "Wavering" tritt sofort Arsch und ein "Phosphenes" ist auch recht schnell ein schöner Song, anderes erst ab Runde zwei, drei, vier. "Flourescents" zum Beispiel, schon verkopft, aber übertrieben in seinem Wechselspiel? Nein, einfach nur großartig. "Wound" am Ende mit seinen gesprochenen Vocals, das ziemlich emoeske "Flowers By The Bed" oder das fast schon postrockige "Needlework". Das ist so gut, so intelligent, so anders.
Über "Love Is Not Enough" schrieben wir übrigens bei aller Begeisterung: "Der Hardcore, den Casey spielen, ist nicht nagelneu, man kennt Ähnliches von La Dispute oder Touche Amore." Über "Where I Go When I Am Sleeping" schreiben wir das nicht. Können wir nicht, stimmt nicht mehr.