25 Jahre sind inzwischen vergangen, seit das aufrührerische Debütalbum "Fuzzy" von Grant Lee Buffalo erschienen ist, doch für den früheren Frontmann des explosiven amerikanischen Trios am Rande des Alternative-Rock-Universums hat sich eigentlich nicht viel verändert. Auch auf seinem insgesamt 13. Album brilliert Grant-Lee Phillips wieder mit großer Americana-Storyteller-Kunst und viel Liebe zu emotionalen Details am Puls der Zeit. Dieses Mal schrieb Phillips die Songs bewusst schnell, als Schnappschüsse, als Abbild der Ereignisse und Stimmungen des Amerikas, in dem er zu Hause ist.
Aber anstatt über den Status quo zu lamentieren, richtet der 54-jährige Kalifornier den Blick lieber auf Strategien, mit denen stürmische Zeiten früher bereits erfolgreich gemeistert wurden und vermeidet so blindes Politiker-Bashing und ein Versinken in lähmender Verzweiflung. Live im Studio in der vom Vorgänger "The Narrows" bekannten Triobesetzung eingespielt, fesseln seine neuen Lieder oft mit einer ähnlich rauen Intensität wie die Frühwerke von Grant Lee Buffalo, auch wenn sich inzwischen immer öfter eine altersweise Gelassenheit daruntermischt, die ihm genauso gut zu Gesicht steht. Der letzte wahre Troubadour?