Manchmal kommt das, wonach man sucht, aus Richtungen, in die man nicht schaut. Das norwegische Trio Darling West legt nämlich mit dem dritten Album "While I Was Asleep" so etwas wie eine veritable Blaupause für eine perfekte Americana-Pop-Scheibe hin. Das kommt nicht von ungefähr, denn Mari Sandvaer Kreken und ihre Jungs (darunter Tor Egil Kreken, den der Szene-Freund noch als Sidekick von Maria Solheim noch in Erinnerung hat) nutzten die Zeit seit der Veröffentlichung des zweiten Albums "Vinyl And A Heartache" dafür, in den USA - im Heimatland der besagten Gattung - eifrig die Bühnen zu polieren und sich als Support für Acts wie Sam Outlaw und Lucinda Williams auch dortselbst einen Namen zu machen. Und natürlich die Vibes aufzusaugen, die notwendig sind, den wunderhübsch austarierten Mix aus Country- und Folksongs glaubwürdig und handwerklich überzeugend darbieten zu können.

Ohne dabei etwas wirklich Neues auf die Beine zu stellen, zieht das Trio dabei in kompositorischer, arrangementstechnischer und gesanglicher Hinsicht alle Register und versüßen dem Zuhörer den eh schon attraktiven Mix mit dem Umstand, dass sie sich einen Blick von außen auf das Genre erlauben und in diesem Setting oft anzutreffende Standard-Klischees durch eine Prise charmanter Dreampop-Elemente ersetzen.