Immer wieder neu. Und doch immer wieder typisch. Editors-Style. Erkennt man sofort, mag man, oder eben nicht, und klingt doch nie wie auf dem Album davor. Kann auch nicht jede Band, die Editors können es, machen es nun schon wieder. "Violence" ist Album Nummer sechs und "Violence" ist ganz toll geworden.
Man könnte es das hemmungslose Album nennen, das grenzenlose Album, das komplett freie Album. Denn was hier alles passiert, das ist schon ordentlich, da fehlen die Grenzen, die Hemmungen. Beginnt es mit "Cold" noch recht bedächtigt, ja fast gemütlich und unglaublich poppig und dabei wunderschön, drehen Sänger und Gitarrist Tom Smith, die Gitarristen Justin Lockey und Elliot Williams, Bassist Russell Leech und Schlagzeuger Ed Lay schon beim folgende "Hallelujah (So Low)" komplett am Rad. Sie machen Lärm, sie sind laut, regelrecht brachial. Nur um direkt danach den unfassbar guten Titeltrack zu zocken, einen stampfenen, monoten Elektro-Brecher mit einem Wahnsinns-Beat und wundervoller Melodie. Atemberaubend und einer der besten Editors-Songs aller Zeiten. Kein Scherz.
Und sonst so? Eben auch toll, manches noch toller. Die Klavier-Ballade "No Sound But The Wind" zum Beispiel, das im Gegensatz zum Titel fast schon locker-flockige "Darkness At The Door", das tänzelnde "Nothingness" oder das 1980er infizierte "Counting Spooks" und das bedrückende, berauschende "Belong" ganz am Ende.