Einige Elektro-Alben eignen sich bestens zum Chillen. Andere definieren sich über mitreißende Beats, die es den Hörern unmöglich machen, auch nur eine Sekunde stillzustehen. Aber ein Mittelweg? Den gab es bisher nur sehr selten. Die deutsche Psy-Trance-Formation Sphere legt mit ihrem Debütalbum "Rotation" nun aber eine wirklich gelungene Songmischung vor, die sich sowohl zum Abzappeln, als auch zum Entspannen anbietet. Dabei wechselt die Stimmung nicht nur von Track zu Track, sondern auch innerhalb der zehn Songs. Das beste und bekannteste Beispiel für diese exzellente Art des Songwritings dürfte wohl die erste Singleauskopplung des Trios sein: An "Symbiont" kam diesen Sommer wohl kaum jemand vorbei, der sich ab und zu in Houseclubs rumtreibt. Während der Track mit einem schnellen Rhythmus startet, nehmen vor allen Dingen die ruhigeren Vocal-Passagen ein wenig Fahrt aus dem Stück. Von einem "reinrassigem Trance-Track", wie die Single von der Plattenfirma genannt wird, kann also kaum die Rede sein. Dieses Genre wird da schon in eher in den Songs "Angela's Anger", "Volt" und "Quiet Island" bedient. Die anderen Stücke verteilen sich eher über die anderen Sparten der vielschichtigen Elektromusik: "Still" geht in Richtung TripHop, während "Rotation" ein erstklassiges Downbeat-Stück ist. "Outside" und "Walkin' on Air - RMX" lehnen sich stilistisch an Techno an.

Für ihr Debüt holten sich Linus Wessel, Hilton Theissen und Uwe Lübbers hochkarätige Verstärkung. Darrin Huss, der als Sänger sowohl auch schon bei seiner Electro-Wave-Truppe Psyche überzeugte, als auch mit seiner Blues-Band. Daß er anscheinend auch noch ein Händchen für Club-Hits hat, zeigt er mit den Tracks "Outside" und "Golden Days", für die er die Lyrics schrieb und auch einsang. Als weiterer Texter und Gastsänger betätigte sich Thomas Elbern von Escape With Romeo. Ein wirklich gelungenes und vielschichtiges Debüt, das im Plattenschrank sicherlich keinen Staub ansetzen wird.