Dass der junge Franzose Tiwayo eine Zigeuner-Seele hat, mag man wohl gerne glauben. Denn auf seinem nun vorliegenden, von Mark Neill von den Black Keyes angenehm erdig produzierten Debütalbum arbeitet sich der Mann durch so ziemlich alle Schattierungen klassischer Südstaaten-Genres wie Rock, Blues, Soul, Gospel, R'n'B und Soul. Abgerundet wird das Ganze durch funkige Grooves und angedeutete Reggae-Rhythmen. Und dann ist da natürlich noch die schmirgelnd-eindringliche Raspelstimme Tiwayos mit durchaus ausschlaggebendem Wiedererkennungsfaktor. Auf dem letzten Reeperbahn Festival empfahl er sich des Weiteren bereits als Anchor-Kandidat als manischer Live-Act, der in seiner Musik vollkommen aufgeht. Denn als bloßer Kopist oder Emulator möchte sich Tiwayo sicherlich nicht verstanden wissen. Stattdessen präsentiert er seine "Musik ohne Anker", wie es in der Bio durchaus ganz treffend heißt, mit jener lebendigen Leidenschaft, die glaubwürdiger ist als jeder akademische Background.