Charley Crockett hat seine Laufbahn als Straßenmusiker in New Orleans begonnen. Was bedeutet: Der Mann muss zwangsläufig was drauf haben, denn ansonsten wäre er sicherlich nicht bis zu einem vierten Longplayer gekommen. Die neue Songsammlung wurde unter der Regie des Genre-Spezialisten Matt Ross-Spang bei Sam Phillips in Memphis eingespielt und zeigt folgerichtig eine Entwicklung vom Folk- und Country-Country-Eleven hin zum breit aufgestellten Soul-Man, der auch ein wenig Rock'n'Roll nicht scheut. Prairie Hometown Companion-Seligkeit gibt es aber trotzdem noch zur Genüge zu bewundern - es ist nur so, dass Crockett sich nicht mehr ausschließlich auf sein klassisches Country-Storytelling verlassen will. So weit, so gut. Eine Sache fällt dann aber doch ins Gewicht: Der Nachfahre von Davy Crockett hat nämlich ein dermaßen starkes Lispeln - das er auch nicht mal ansatzweise zu kaschieren imstande ist -, dass das doch am Ende ziemlich auffällig wird. Dafür kann er ja nichts - aber es nimmt der Sache dann doch ein wenig den Reiz.