Auf ihrem dritten Album philosophiert die Kanadierin Jennifer Castle aus der Provinz Ontario über viele nachdenkenswerte Themen, die sie anhand von praktischen Beispielen auf der einen Seite und mystisch/spirituellen Analogien auf der anderen in leicht psychedelischen Folkpop-Songs mit Hippie-Flair anrichtet. Insbesondere das Thema Vergänglichkeit hat es ihr dabei angetan, so dass sie zu dem Schluss kommt, dass es sich bei "Angels Of Death" um ihre Todes-Platte handeln muss.

Zum Glück wirkte sich das musikalisch nicht wirklich aus, denn im Zentrum steht stets ihre leicht unschuldig wirkende, glasklare Gesangsstimme und die Musik selbst ist auch nicht wirklich melancholisch oder depressiv angelegt. Ganz im Gegenteil: Die Mitglieder ihrer Band und Gäste umspielten ihre geradlinigen Stücke liebevoll und detailreich auf geradezu verspielte Weise, was der Sache einen gewissen Old-School-Charme verleiht. Nachdem das gesagt ist, sollte aber vielleicht noch darauf hingewiesen werden, dass es der Songwriterin Castle nicht so recht gelingt, echte Anker oder Schwerpunkte für ihre Songs zu finden - vielleicht auch deswegen, weil sie es scheut, den letzten Schritt etwa zu konkreten Refrains zu gehen. Was bleibt sind angenehm temperierte, durchaus ansprechend dahinplätschernde, aber auch irgendwie gleichförmige Folkpop-Rinnsale.