Manchmal kann es einfach nicht schief gehen. Geht einfach nicht, ausgeschlossen, unmöglich. Wenn zum Beispiel: Biffy Clyro ein MTV Unplugged Album aufnehmen. Dann wird das gut, sehr gut, dann gehört das gekauft. Haben wir zumindest vorher angenommen. Und jetzt? Wissen wir, dass wir recht hatten. Wunderschön ist es geworden.

Aufgenommen wurde das Album im vergangenen November in London und das irgendwie herrlich old schoolig. Denn sicher wurde das Roundhouse fein dekoriert, aber es wurden keine künstlichen Welten geschaffen, keine Mengen an Gästen angekarrt (genau genommen: niemand), kein opulentes Fest gefeiert. Sondern so ein bisschen wie früher gespielt. Die Band (plus Cellistin und zweiter Gitarrist), die Songs, kein Strom. Fertig. Wie bei Clapton damals, bei Nirvana, in den guten alten Zeiten. Mit den guten alten Songs. 13 Klassiker ihrer Karriere zocken Biffy Clyro hier. "The Captain" und "Biblical", "Black Chandelier" und "Mountains", "Bubbles" und "Many Of Horror". Zum Beispiel. Unterbrochen wird das Ganze durch den neuen Song "Different Kind Of Love", ein ziemlich kräftiges Ding, sehr intensiv, mit Wumms, sowie ein atemberaubendes "God Only Knows" von den Beach Boys. Und ganz ehrlich, dieses Cover geht hier tatsächlich als persönlicher Sieger durch's Ziel, als Lieblingssong auf einem Album voller Lieblingssongs. Was "MTV Unplugged" ja eigentlich zum neuen Lieblingsalbum macht...

Die komplette Setlist liest sich so:
The Captain | Biblical | Re-arrange | Drop It | Black Chandelier | Folding Stars | Different Kind Of Love | Mountains | God Only Knows | Opposite | Small Wishes | Bubbles | Medicine | Many of Horror | Machines