Jetzt lehnen wir uns mal ganz weit aus dem Fenster. Angenommen Millencolin würden sich auf ihrer kommenden Tour überlegen, einfach mal ihr neues Album komplett zu zocken. Keine Best Of-Show, keine Hits, Hits, Hits und ein paar neue Lieder dazwischen. Sondern eben nur "SOS". Dann? Wären wir sofort dabei, dann wäre das ziemlich großartig. Sorry, Mr. Clean, auf Sie und Ihre Kollegen würden wir verzichten. Denn "SOS" ist einfach komplett überragend. Klingt übertrieben, ist es aber nicht.
Es ist das erste Album seit vier Jahren, produziert haben Gitarrist Mathias Färm und Nikola Sarcevic, jeder Song ist schlicht hervorragend. Jeder. Einzelne. Song! Dabei erfindet sich die schwedische Punklegende natürlich nicht neu, das hier sind Millencolin und nur Millencolin. Nur mit noch mehr Biss, noch mehr Klasse, noch mehr... alles. Und einfach mit noch besseren Songs. "Sour Days","Yanny & Laurel" oder "Reach You" zum Beispiel sind schlicht stark geschrieben, Midtempo trifft auf Punk, die Melodien sind übertrieben eingängig und gleichzeitig aufregend, die Songs jeden Moment spannend und einfach saugut, denn da stimmt tatsächlich alles. Wie auch, Spitzenübergang, die Mischung stimmt. Denn natürlich gibt es auch die schnelleren, die straighteren Punkrock-Knaller wie "Nothing", "Dramatic Planet" oder den Titeltrack. Auch sie sind mit wunderbaren Refrains ausgestattet, auch sie sind viel mehr als nur One Two Three-Punk, auch sie sind... großartiger als das vieles, was Millencolin in den letzten 27 Jahren gemacht haben. Und das soll wirklich mal was heißen!