Was los, Fat Wreck? Gefühlt erscheinen hier gerade eine Menge neue Alben - die keine neue Alben sind. Alte Live-Aufnahmen von NOFX, Cover-Versionen der Mad Caddies, eine Rückschau von The Lawrence Arms und nach dem Akustik-Album von Strung Out nun auch eine stromlose Face To Face-Platte. Auch wenn das meiste natürlich für sich super ist, was los, Fat Wreck?

Wobei das Label in diesem Fall wohl keine Schuld hatte, denn dieses Album war nicht geplant. Denn als Face To Face im vergangenen Jahr auf Tour waren, konnten sich die Fans auch VIP-Tickets sichern und damit die Band treffen. Ob das Punkrock ist, ist hier immer noch kein Thema (ist natürlich kein Punkrock...), die Band jedenfalls entschied: Autogramme und Handshakes reichen da nicht. FTF-Sänger Trever Keith: "Also spielten wir jeden Abend ein Akustik-Set vor der eigentlichen Show." Dabei merkte die Band, dass die Songs in abgespeckter Version eine ganz andere Identität annahmen und als sie merkten, dass es die den Leuten, für die sie spielten, gefiel, dachten sie sich: "Vielleicht sollten wir das aufzeichnen." Fat Wreck sah das ähnlich, nun gibt es "Hold Fast (Acoustic Sessions)" und das ist ziemlich schön. Auch wenn der Kitsch- und Kuschel-Faktor hier und da doch ein bisschen hoch ist, ist jeder der zehn Songs auch in diesen Versionen ziemlich toll. Ach was, überragend, berührend, atemberaubend schön. Denn Face To Face zeigen hier, zeigen mit Songs wie "Shame On Me" oder "Velocity", mit "Don't Turn Away", "Blind" oder "Ordinary", dass sie Songs mit No Use-Niveau schreiben können, dass sie fabulöse Songwriter sind. Und das manchmal ruhig und zurückhaltend, manchmal auch ohne Kabel mit Dampf und Kraft und Tempo, immer mit Leidenschaft und Liebe, immer mit Klasse... und Punkrock. Helden.