Was für ein hippes Album. Und was für ein gutes Album. Von Lygo. Beheimatet in Bonn, zuhause auf dem wundervollen Kidnap-Label und damit Kollegen der Baboon Show oder auch Pascow. Und musikalisch nicht weit weg. Eher nah dran. Pascow, Turbostaat, Lygo. Das passt schon, das geht in eine Richtung. Und wer mit Love A oder auch Muff Potter etwas anfangen kann, der feiert auch hier mächtig mit.

Zwölf Songs sind auf dem Album. Zwölf tolle Songs Songs zum Anhören, Zuhören - aber auch zum Austicken. Zum Livegucken. Denn neben den tollen Texten der Lygos, Texte über Politik, persönliche Sachen, interessante Sachen, tritt das Trio hier einfach mal massiv Arsch, zimmert sich durch "Schwerkraft", mit Tempo, Wut und einer ganz schön großen Portion Leidenschaft. Und mit ganz viel tollen Ideen und musikalischer Feinheit. Verspielt bis atmosphärisch ("Nervenbündel", "Gründe"), einer dezenten Hymnenhaftigkeit ("Keine Leichtigkeit"), manchmal auch extra-melodiös ("Schraubzwinge"), mit Wechselgesang und gesundem Frickelfaktor. Mit allem, was dazu gehört. Denn so ehrlich muss man sein, eine komplett neue Welt gründen Lygo nicht, dazu gibt es gerade zu viele Bands in einer ähnlichen Richtung. Frischer Wind in dieser aber weht durchaus, wenn die "Schwerkraft" läuft. Tolles Album, tolle Band, in wenigen Tagen auf Tour.