Eine für ihre Verhältnisse als potentielle Pop-Queen eher ungewöhnliche Laufbahn hat Constance Hauman vorzuweisen. Denn außer als musikalische Leiterin der Funk-Soul Band Miss Velvet und als Songwriterin in eigener Sache ist die Gute auch als Schauspielerin, Pianistin, Produzentin und vor allen Dingen als aktive Opernsängerin unterwegs. Deswegen wundert es dann auch nicht, dass ihre zweite Scheibe als Artpop-Künstlerin über den Klassik-Vertrieb Naxos erscheint und musikalisch auch eine in diesem Sektor ungewöhnliche Dramatik bietet, die dann aber trotz einer gewissen Theatralik aber gar nicht aufgesetzt wirkt. Es gibt eine elektronische Variante des Artpop-Genres, die aber durchaus organische Elemente enthält und die - vielleicht auch wegen der exaltierten stimmlichen Darbietung - auch an die großen des Kook-Pop erinnert. Eine Kate Bush ist Constance Hauman dann aber doch nicht - einfach auch, weil die zugrundeliegenden Songs (darunter das kaum wiederzuerkennende Foo Fighters-Cover "Everlong") dann trotz einer gewissen, spacigen Klangwolken-Ästhetik strukturell doch eher konventionell konstruiert sind. Immerhin: Als leicht wunderliche Oddity macht das Ganze schon Sinn.