Dass die Pale Waves keine Existenzberechtigung hätten, heißt es selbstironisch in der Bio der britischen Band um das Damenduo Heather Baron-Grace und Ciara Soran - und zwar im Hinblick auf den einfach zu verstehenden New-Wave-Power-Pop den sich das Quartett als musikalische Leitlinie ausgesucht haben und der mit seinen dezidierten 70s und 80s Referenzen ja nun nicht gerade angesagt ist. Das kann man natürlich so oder so sehen - aber ein relevanterer Grund die Existenzberechtigung des Projektes anzuzweifeln wäre wohl eher der Umstand, dass das Material musikalisch jeweils auf den kleinsten gemeinsamen Nenner komprimiert wurde. Und das sogar in des Wortes eigentlicher Bedeutung: Nicht nur dass die Vocals von Heather sondern auch die Musik der Band wurde im Studio so lange durch den Kompressor gejagt, bis jeder Ansatz von Dynamik verflogen ist. Das führt dazu, dass alle Songs auf dem gleichen Energielevel mit der gleichen Intensität dargeboten werden (mal abgesehen von wenigen ruhigeren Passagen) was am Ende einfach nur nervig ist, denn die einzelnen Stücke unterscheiden sich in Sachen Harmonieführung, Struktur und Tempo kaum. Dass Heather bei all dem durchaus relevante Themen besingt, geht dann im allgemeinen Pop-Kirmes ein wenig unter.