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Dead Letter Circus - Dead Letter Circus BMG Rights Management/Warner Music
Format: CD
Das klingt jetzt im ersten Moment vielleicht schlimmer als es ist. Aber wer mit Bands wie 3 Doors Down, Nickelback oder 30 Seconds To Mars etwas anfangen kann, der mag sehr vermutlich auch die australischen Dead Letter Circus. Denn auch wenn die hier sicher die spannenderen Texte haben und hier und da ein paar progressivere Momente und sogar ein bisschen Metal einstreuen, spielen auch Dead Letter Circus: Poppig-eingängiger Alternative Rock in der eher glatten, in der viel zu glatten Version. Zu glatt, um an Bands wie Muse heranzukommen, an Karnivool, Dredg oder sprechgesangfreie Linkin Park, die hier alle immer mal wieder als Einflüsse durchschimmern. Und zu glatt, um einen zu packen, zu berühren, um die Musik wirklich zu mögen. Denn zwar sagt Sänger Kim Benzie tatsächlich "Wir mussten einfach wieder ein wenig abrocken" und meint damit, dass sie nach ihrem 2017er-Akustikalbum "The Endless Mile" nun wieder verstärkt musizieren, doch irgendwie haben sie es gar nicht getan. Gerockt. Nein, im Gegenteil, sie haben so ganz nette, ganz okaye, gar nicht mal schlechte Lieder gemacht, eingängig, stadiontauglich, irgendwie alternativerockig - aber ohne Rock N Roll, ohne das Eigene, das Böse, das Andere, das Besondere. Eben mehr 3 Doors Down als Dredg, mehr 30 Seconds To Mars als Muse.
-Mathias Frank-
Video: "The Real You"
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