Immer nur Retro-Soul-Pop zu machen - egal wie gut -, schien also auch Milo Milone und ihren Jungs irgendwann nicht mehr genügt zu haben. Da die Frontfrau der Hamburger Truppe Rhonda seit einiger Zeit in L.A. residierte, nutzte sie die Gelegenheit, nicht nur ihre Jungs für Aufnahmen in die neue Heimat zu locken, sondern auch die musikalische Ausrichtung auf eine neue Basis zu stellen. Im wesentlichen blieben sich Rhonda dabei eigentlich treu - wechselten aber vom Retro-Soul-Pop-Ansatz eher zur Psychedelia. Ob dabei die US-Westcoast-Szene als Inspiration zur Verfügung stand, darf indes bezweifelt werden, denn eigentlich bleiben Rhonda beim Credo der handgemachten Aufrichtigkeit - nur dass eben die Zielrichtung geändert wurde.
Die neuen Tracks kommen allesamt düsterer, vielschichtiger und erdiger (Gitarrist Ben Schadow meint sogar "dreckiger") rüber als die bisherigen Elaborate und - wohl bedingt durch die musikalische Ausrichtung und den verstärkten Einsatz von Organist Offer Stock - musikalisch verspielter und irgendwie dann auch maskuliner - zumindest dann, wenn Milo nicht die Lead-Vocals übernmmt. Vor allen Dingen überzeugt das Werk aber durch eine Reihe geschickt konstruierter, erfreulich düsterer, aber auch irgendwie cooler Songs, die dann mit einer ebensolchen Attitüde dargeboten werden.