Kein Blick zurück. Außer: Ihr 1999er Debüt läuft als Kult durch die Geschichte, über das 17 Jahre später erscheinende Zweitwerk "American Football (LP2)" kann man diskutieren. Fertig. Jetzt: 2019. "American Football (LP3)" ist da. Acht Songs sind nur drauf, trotzdem dauert das Vergnügen angenehme 47 Minuten. Und ja, das macht im Schnitt fast sechs Minuten pro Song. Überladen, gezwungen oder einfach zu lang ist trotzdem keiner geworden. Ganz im Gegenteil.
American Football, das bedeutet Indie, Emo, Pop und Postrock, das bedeutet 2019 aber noch viel mehr große Gefühle, beeindruckende Atmosphären und ebenso beeindruckende Lieder. Bitte tauchen Sie ein, lauschen sie, genießen Sie - und entdecken Sie. Es gibt einiges zu entdecken. In jedem Song. Und trotzdem ist "American Football (LP3)", auf dem Hayley Williams von Paramore, Elizabeth Powell von Land Of Talk und Rachel Goswell von Slowdive AF-Sänger Mike Kinsella unterstützen, kein kompliziertes oder verkopftes Album. Sondern im allerehrlichsten Sinne einfach mal schön. Wunderschön, ergreifend, berührend. Auf liebliche Art verspielt und mit (jazzigen) Trompeten, Glockenspiel oder Xylophon verfeinert. Und gleichzeitig so charmant altmodisch, ohne wirklich ins Gestern zu schauen. "American Football (LP3)" nämlich klingt komplett ehrlich, ohne Firlefanz, ohne Effekte und Kampagnen, es ist einfach Musik, einfach schön. Einfach ein Vergnügen.