Zugegebenermaßen ist auch das neue Werk des emsigen italienischen Troubadours Fabrizio Cammarata nicht zum herumhüpfen fröhlich geraten. Aber er hat schon recht damit, wenn er das Album "Lights" nennt - denn die rabenschwarze musikalische Sonnenfinsternis, die er auf seinem letzten Album "Of Shadows" inszenierte, gehört wohl der Vergangenheit an. Tatsächlich versteht man erst jetzt das letzte Werk so richtig - denn als Fabrizio begann, an den neuen Songs zu arbeiten, hatte er eine lange persönliche Dunkelheit hinter sich gelassen und befand sich in einer motivierenden, glücklichen Phase seines Lebens.
Freilich wäre Fabrizio nicht Fabrizio, wenn er nicht - genau zu dem Zeitpunkt, mit der er mit seiner Band ins Studio gehen wollte - wieder von seinen Zweifeln eingeholt worden wäre und unter dem Eindruck von Herzschmerz, Depression und Schreibblockade damit drohte, das bereits Erreichte wieder einzustampfen und von vorne anzufangen. Schließlich einigte man sich darauf, mit halbfertigen Songs loszulegen und stellte dann das Album in der geplanten Zeit in Palermo fertig. Die Band war dieselbe wie auf "Of Shadows" - nur dass sie hier auch wieder zu hören ist. Die Tracks kommen also im originell orchestrierten Band-Sound daher (mit Donato Trapani hat Fabrizio schließlich einen Synthie-Experten an Bord) und gefallen schon alleine deshalb, weil sich Fabrizio auch wieder zu den ansatzweise hymnischen Ausbrüchen der Vergangenheit hinreißen lässt. Und da Fabrizio als echter Troubadour ordentlich herumkommt, lässt er das in seine Songs natürlich einfließen und macht mit Titeln wie z.B. "Timbuktu" so auch deutlich, dass er als Songwriter nicht in die USA oder nach England schielt, obwohl über eine ausgezeichnete Kenntnis der englischen Sprache verfügt, sondern sich als musikalischer Weltreisender versteht.