Der Kanadier Andy Shauf hat in den zehn Jahren, die seit seinem Debüt "Darker Days" vergangen sind, so einiges ausprobiert. Dabei kristallisierten sich im Laufe der Zeit einige Faibles heraus: Für sein zweites Album, "The Bearer Of Bad News" (das ihm in Kanada den Durchbruch brachte), brachte er sich das Klarinetten-Spiel bei. Dann spielt er als bekennender Multiinstrumentalist gerne alles - oder zumindest so viel wie möglich - selber. Für sein letztes Album "The Party" entdeckte er das Format des Konzeptalbums für sich - und implementierte das auf für "The Neon Skyline" ebenfalls, indem er die fiktive Geschichte eine Bar-Gängers detailreich erzählt. Und letztlich setze sich Shauf für die neue Scheibe nicht - wie gewohnt - ans Piano, um seine Songs zu schreiben, sondern griff zur Gitarre. Zu sagen, dass sich das musikalisch bemerkbar machte, ginge dann aber vielleicht zu weit. Stattdessen kommt dieses neue Werk besonders geschlossen rüber und wirkt auch besonders ausgewogen. Denn alle "Shauf Features" finden sich hier versammelt: Die vertrackten Harmonie-Folgen und Melodien, die der Elliott Smith-Fan zu seinem Markenzeichen machte, die Klarinetten, der soulige Ansatz des letzten Albums und die lyrische Feinsinnigkeit des detailversessenen Songwriters Andy Shauf. Wollen wir mal hoffen, dass er das alles auf seiner anstehenden Tour dann auch endlich mal auf der Bühne implementiert!