All jene, die den Namen A.A. Bondy bislang immer mit phantasievoller, handgemachter Indie-Popmusik verknüpft hatten, sollten sich gut überlegen, ob sie ungeprüft zu dem neuen Werk des Musikers aus Birmingham, Alabama greifen. Denn obwohl sich Bondy hier auf seinem ersten Album nach acht Jahren Pause durchaus wieder als Klangforscher und Soundtüftler auf rein organischer Basis betätigt (Elektronik ist ihm ebenso fremd wie Computertechnik), und obwohl er als wahrer DIY-Mann sein One-Man-Orchestra-Prinzip wieder aufgreift und alles selbst spielte und produzierte (und erst einen Tag, bevor sein Haus abbrannte, fertig wurde), geht das Ganze nun wirklich kaum noch als Popmusik durch. Dafür fehlt einfach jener Drive, der seine Songs über den respektablen Anspruch, jedes Detail selber ausgearbeitet zu haben, interessant machte. Das Ergebnis ist eine Sammlung von melancholischen Elegien im Zeitlupentempo, die Bondy mit lamentöser Note vorträgt. Bondy betreibt hier eher eine musikalische Nabelschau auf Klangmaler-Basis (teilweise sogar instrumental) und ist eher an Stimmungen und Klängen interessiert als an Songs.