Als die Band Kill It Kid auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität angekommen zu sein schien, zogen Chris Turpin und Stephanie Jean - ganz nach dem Motto, dass man aufhören solle, wenn es am Schönsten ist - den Stecker, um sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen; denn Kill It Kid war zwischenzeitlich zu einem Monster geworden, das sich nicht mehr bändigen ließ. Die Basis, auf der Chris und Stephanie (die inzwischen dann auch geheiratet hatten) dann wieder aufsetzen wollten, war der Blues. Um die Sache dann besonders authentisch zu gestalten, wagte man den Schritt, in den USA von Nashville aus das Medium zu studieren, um dann die neue gemeinsame Scheibe mit Ethan Johns hinter den Reglern auf eine solide musikalische Basis zu stellen.
Dabei ist "Chasing Lights" gar nicht so zurückhaltend geworden, wie die ersten gemeinsamen Live-Auftritte als akustisches Duo vermuten hätten lassen, denn das Album wurde mit Band und Gästen wie Dweezil Zappa durchaus füllig arrangiert und inszeniert. Chris und Stephanie nehmen dabei den zuweilen harten, elektrischen Blues als Grundlage für die oft auch unerwartet romantischen, und autobiographischen Songs, die somit über eine greifbare, raue Substanz verfügen und unter dem Strich - durch die vielfältigen stilistischen Schattierungen in Richtung Rock, Folk oder auch Pop - eine zusätzliche Veredelung erfahren.