Schon der vorab veröffentlichte Song war das Gegenteil von seinem Titel, sondern schlicht ein Wahnsinnssong. "Disappointed" feierten wir Ende August in unseren News mächtig ab, jetzt gibt es Last Train in voller Pracht. "The Big Picture" ist da und das ist ein wirklich... großes Album.
Schnell gesagt klingt es so, als ob sich die Smashing Pumpkins heimlich ins Studio geschlichen haben, als Oasis gerad ein Grunge-Album aufgenommen haben. Dem Ganzen gaben sie den Namen Last Train, behaupteten, sie wären Franzosen, und zeigten der Welt, wer noch immer die größten Songwriter auf der Welt sind. Noel. Billy. Oder wie sich jetzt nennen: Julien, Timothée, Antoine und... kein Witz!... Jean-Noël. Lang gesagt, ist dieses Album schlicht großartig, überraschen und überragen die vier Monsieur mit einer übertrieben schöne Platte voller feiner Indierock-Perlen, die sicher von damals inspiriert sind, aber doch so hochgradig aktuell klingen, frisch sagt man wohl dazu, aufregend trifft es am besten. Sie experimentieren mit Alternative Rock und eben auch Britpop, mit fuzzigem Lärm und passender Stille und behalten dabei doch immer Eines im Blick: Die Schönheit. Ohne Chance, sich dieser zu entziehen. Songs wie der chefgroovige Opener "All Alone", das teilweise fast schon postrockig-stille "On Our Knees" mit dezenten Dredg-Gitarren, das kraftvolle "Right Were We Belong" oder auch das am Ende massiv opulente "Tired Since 1994" sind zu spannend, zu besonders... zu schön! Und die anderen Songs? Auch.