Es dauert gefühlt... eine Sekunde? Maximal. Und dann haben sie einen, dann feiert man, dann freut man sich, dann ist alles gut. Grade 2, eine neue Lieblingsband, neue Lieblingsplatte, wo liegt dieses Graveyard Island?
Grade 2, die nichts mit den kanadischen Hardcore-Helden von einst zu tun haben, kommen aus Großbritannien (genauer gesagt: Isle Of Wight), bestehen aus drei Musikanten und sind seit 2013 am Start. Damals waren sie noch minderjährige Schulkinder, jetzt: drehen sie durch, jetzt wird alles anders. Denn nach zwei Alben traf man Lars Frederiksen von Ranicd, der die Jungs nicht nur ziemlich klasse fand, sondern auch noch seinem Bandkumpel Tim Armstrong an Herz legte. Tim Armstrong, nicht nur Sänger von eben Rancid, sondern auch Macher von Hellcat Records und Produzent von Bands wie Leftöver Crack, The Matches und einer Band namens The Interrupters. Kurz: heißer Scheiß. Der noch heißer wurde, Grade 2 sind auf Hellcats und haben ein Album mit Tim Armstrong aufgenommen. Respekt!
Zwölf Songs haben es "Graveyard Island" geschafft. Keiner ist schlecht, jeder ist allerfeinster Punkrock von der Straße. Schnell, dreckig, melodisch und ja, wer jetzt Rancid schreit, der schreit richtig. Grade 2 spielen genau das, Streetpunk, bisschen Oi!, ein paar Trompeten, ganz viel Euphorie, ganz viel Hits. Hits, verdammt, so viele Hits, da kommste aus dem Feiern gar nicht mehr raus. Und doch machen Grade 2 ihr eigenes Ding, lassen nicht nur bei "Johnny Aggro" oder "Bowling Green Lane" auch mal oldschoolige 77er Britpunk-Einflüsse zu, was dem Album verdammt noch mal sehr gut tut. Wir sind, statt wir klingen wie. Und: wir kommen auf Tour und ihr kommt da bitte mal alle hin.