Als "Zirkus-Punk-Band" wird die Berliner Combo The Metafiction Carabet in der aktuellen Bio beworben. Da ist auch durchaus etwas dran, denn hier gibt es jede Menge Zirkuskram zu bestaunen. Rein musikalisch geht das Ganze aber deutlich über Punk und Kabarett hinaus, denn Johanna Malchow, Marc C. Behrens & Co. singen sich - insbesondere was die Struktur, die Erzählweise und die Arrangements (in denen Bandmitglied Kai Günther neben klassischem Rockinstrumentarium auch Akkordeon, Blaskapellen, Chöre und insbesondere Keyboards auffährt) betrifft - durch eine Art Glamrock-Musical, das in seiner hysterischen Darbietung an Klassiker wie die Rocky Horror Picture Show und in Bezug auf die Dramaturgie an die Dreigroschenoper erinnert. Inhaltlich geht es wohl um politische Allegorien, in denen sich Hofnarren Könige, Marionetten und Sirenen in einem gefakten historischen Kontext ihre Gedanken zu Krieg und Frieden, das Streben nach Glück und den Sinn des Lebens machen. Das macht Spaß, ist musikalisch durchaus anregend inszeniert und bietet manchen Aha-Effekt. Nur so richtig ernst nehmen kann man das alles nicht - aber das ist wohl auch nicht die Absicht des Metafiction Cabaret.