Die Erwartungen sind natürlich ziemlich hoch, wenn Cory Call und Jason S. Thompson eine gemeinsame Band an den Start bringen. Schließlich ist der eine der Sänger von Arliss Nancy und der andere Gitarrist und Sänger von The Sky We Scrape. Und wenn man dann noch erfährt, dass Little Teeth nicht in den USA, sondern in München gegründet wurden und neben Bassist Max Philipp auch noch Bastian Wegner und damit der Drummer von Matze Rossi und den Bad Drugs mitmacht und das Album obendrauf auf dem wunderbaren Label Gunner Records (Mobina Galore, Kali Masi, Red City Radio) erscheint, dann werden genau diese Erwartungen das Gegenteil von kleiner.

Elf Songs hat die Truppe auf ihr Debüt gepackt und nein, schlecht ist kein einziger, gut dagegen jeder. Aber. Nicht jeder ist jetzt ein potentieller Lieblingssong, hier und da fehlt der Band ein wenig die Eigenständigkeit, das gewisse Etwas, die Einzigartigkeit, hier und da denkt man an The Gaslight Anthem und die anderen Verdächtigen. Kumpelpunk, Vollbart, Boots, alles klar? Das stört jetzt nicht, weil das hier guter Kumpelpunk ist, und weil es hier auch wunderbare, großartige Lieder gibt. Ein "Bender" zum Beispiel haut einen mit seiner Energie, seiner Intensität um, ohne dass er jetzt besonders hart, aber dafür doppelt hymnisch daher kommt, "Sixteen Candles" groovt mit Pop mit Midtempo, den man sich nur schwer entziehen kann, "Western Skies" begeistert mit faszinierender Zweistimmigkeit. Was am Ende bedeutet: Erwartungen souverän erfüllt.