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90 Day Men - To Everybody:

90 Day Men - To Everybody:
Southern Records/EFA
Format: CD

Manchmal dauert es eben etwas, denn angefangen hatten die 90 Day Men als Art-Punk-Trio im Chicago der späteren 90er Jahre. Cayce Key (dr), Chandler Mc Williams (b) und Brian Case (g) waren aus den dampfenden Sümpfen Luisianas in die Windy City gezogen und wie so viele andere junge Musiker den Lockungen der suversiv-kreativen Musikszene gefolgt, die sich dort um Bands wie Tortoise, The Sea and Cake oder Gastr Del Sol formierte. Nachdem Chandler Anfang 1997 die Band verließ und den Baß an Robert Lowe abgab, der die Formation als assoziiertes Mitglied seit der letzten Tour am Kornett unterstützt hatte, wandten sich die 90 Day Men vom Hardcore endgültig ab und begannen, ihre eigene Version einer neu erstandenen Rockmusik zu entwickeln. Mitten unter den Aufnahmen zum ersten Longplayer stieß der ebenfalls aus Luisiana stammende Schlagzeugstudent Andy Lansangan zur Gruppe und begann, dort das E-Piano zu bedienen. Etwa bei der Hälfte der Stücke auf "[It (Is) It] Critical Band" war er zu hören, allerdings ohne besonders aufzufallen.

Das ändert sich nun mit dem neuen Album das, wie bereits der Titel "To Everybody" vermuten läßt, wesentlich zugänglicher geraten ist als das ziemlich komplizierte und teilweise anstrengende Debüt. Das Piano nimmt - was dort noch nicht zu erahnen war - nun die tragende Rolle im musikalischen Konzept ein, und verleiht der Musik ein ungekannt eigenständiges Profil. Die noch immer reichlich sperrigen Stücke erhalten teils fast symphonische Qualitäten und das melodiöse, manchmal geradezu minimalistische Tastenspiel konterkariert die komplexen Texturen, die schon auf dem Erstligswerk aufgefallen waren, auf originelle Weise. Man kann die vergleichsweise langen Tracks, die mit ihren dafür recht kurzen Gesangseinlagen zwischen Song und Instrumental liegen, irgendwo zwischen Post- und Progrock einordnen; was allerdings kaum gelingen mag ist, Analogien und Adjektive zu finden, die den Sound der 90 Day Men wirklich beschreiben.



-Dirk Ducar-



 
 
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