Gelée Royale ist das Produkt der Drüsensekretion von Arbeiterbienen und dient hauptsächlich der Königslarve und späteren Bienenkönigin als Nahrung. Es ist weißlich, gallertartig und ihm wird ein säuerlicher, leicht süßer Geschmack nachgesagt. Diese Geschmacksrichtung dürfte auch der gleichnamigen Linzer Band munden. Auf ihrer zweiten CD "Diverse Vögel" präsentieren Martin Max Offenhuber und Franz Adrian Wenzl eine süß-saure Mischung aus Homerecording-Pop und Electronica. In den 14 Songs, die über drei Jahre hinweg aufgenommen und gesammelt wurden, fröhnt das Duo seinem Faible für obskure Popmusik und bewegt sich dabei musikalisch zwischen frühen L'Age d'Or- und HH-Bands wie der Allwissenden Billardkugel (ohne Thies Mynthers Comic-Kosmos) und deutschsprachigen Elektronikern der letzten Zeit (Lotte Ohm, Peter Licht, etc.). Die Verbindung aus Musik und Sprache und die Art der Texte erinnern auch stark an Max Goldts "Foyer des Arts". Aber ähnlich wie bei Goldt sind die teilweise wirklich guten Texte von Franz Adrian Wenzl in gelesener Form (Booklet) einfach bekömmlicher als in ihrer musikalischen Umsetzung. Etwas zu holprig läuft stellenweise der Trommelautomat und auch manche Arrangements oszillieren ein wenig unschlüssig zwischen Track und Song. So bleibt zwar die stimulierende und nahrhafte Wirkung aus, die dem Sekret nachgesagt wird, aber zahlreiche Untersuchungen und wissenschaftlich Tests beweisen auch: Gelée Royale ist vollkommen unschädlich für den Menschen.